Aus ökologisch wertvollen Hochmooren stammender Torf bildet auch heute noch den Hauptbestandteil der meisten Erdprodukte, die im Fach- oder Detailhandel erhältlich sind.
Dies ist nicht mehr zeitgemäss, denn beim Torfabbau werden ganze Moorlandschaften zerstört und Kohlendioxid freigesetzt, das zum Klimawandel beiträgt.
Moore speichern weltweit doppelt so viel Kohlendioxid wie alle Wälder der Erde zusammen. Werden sie trockengelegt, wird das über Jahrtausende im Torf gespeicherte Kohlendioxid in kurzer Zeit an die Atmosphäre abgegeben und trägt somit zum Klimawandel bei. Dies ist fatal für Natur und Umwelt, zerstört doch der Abbau von Torf die seltenen Lebensräume mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt und bedroht zudem das Klima!
In der Schweiz sind Moore als wertvolle und seltene Lebensräume streng geschützt. Der Torfabbau ist somit seit den 1980er Jahren verboten. Die Schweiz importiert aber schätzungsweise 150‘000 Tonnen Torf pro Jahr für den kommerziellen und privaten Gartenbau und zerstört somit Moore im Ausland. Ein Grossteil des Torfes für den europäischen Markt wird im Baltikum und anderen osteuropäischen Ländern abgebaut. Es ist davon auszugehen, dass auch der in die Schweiz importierte Torf dort seinen Ursprung hat und über Umwege in die Schweiz kommt.
Der Torfabbau verursacht grosse Schäden an Moorflächen. Total werden in der EU jährlich 60 Millionen Kubikmeter Torf abgebaut. Die Torfindustrie hinterlässt dabei jährlich 1‘200 Quadratkilometer Torfwüste. Mit der Zerstörung der Moore geht wertvoller Lebensraum für hoch spezialisierte Arten verloren. Moore leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Zusätzlich werden aber auch der lokale Wasserhaushalt und die Hochwasserschutzleistung der Moore massiv gestört.
Durch die Entwässerung der Moore beim Torfabbau, sowie durch die laufende Mineralisierung des Torfes entstehen Treibhausgasemissionen. Jede in die Schweiz importierte Tonne Torf verursacht total 1,88 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase. Die Schweiz belastet durch ihre Nachfrage nach Torf das Klima mit jährlich mindestens 282‘000 Tonnen CO2-Äquivalenten. Eine nachhaltige Torfnutzung ist nicht möglich, denn die Torfschicht in einem intakten Moor wächst nur um 1 Millimeter pro Jahr. Der Torfabbau zerstört innert Kürze, was über Jahrhunderte bis gar Jahrtausende hinweg gewachsen ist. Um die jährlichen Torfimporte in die Schweiz zu kompensieren, wäre mindestens eine intakte Hochmoorfläche von rund 3’600 Quadratkilometern, also 9 Prozent der Landesfläche, notwendig.
Nach aufwendigen und intensiven Versuchen sind wir ab 1.01.2017 in der Lage, unsere gesamte Topfpflanzenproduktion mit torffreier Erde zu kultivieren, wobei der Torf durch natürliche Produkte aus Land- und Forstwirtschaft ersetzt wurde. Wir leisten damit einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz, denn torffreie Produkte verursachen mindestens dreimal weniger Treibhausgasemissionen als torfhaltige.
Helfen auch Sie der Umwelt und kaufen Sie wenn möglich torffrei produzierte Pflanzen. Achten Sie auf Hinweise – aus torffreier Produktion- oder –torffrei-.